Service
Hier finden Sie Links zu den Ergebnissen unserer Großen Anfragen und Anträge zum Thema Starkregen und Sturzfluten sowie zu weiteren Informationsquellen.
(03.03.2017) Stellungnahme der Verwaltung zum Starkregenkonzept der Landesregierung
(24.01.2017) Stellungnahme der Verwaltung Frühwarnsystem und Rückhaltesystem am Godesberger Bach
(30.12.2016) Audit: Überflutung, Starkregen, Hochwasser
(31.08.2016) Stellungnahme der Verwaltung Frühwarnsystem Starkregen und Überflutungen
(06.06.2016) Kleine Anfrage Dr. Joachim Stamp im NRW-Landtag zu den Ereignissen vom 4. Juni 2016 in Bad Godesberg und Antwort der Landesregierung
Das Hochwasserkompetenzzentrum e.V. bietet grundlegende Informationen
Sturzfluten: Auch die Stadt muss ran
(10.11.2016) Die Sturzflut vom 4. Juni 2016 in der Bad Godesberger Innenstadt war ein Warnschuss für Bürger und Verantwortliche in der Stadtverwaltung. Neben der privaten Vorsorge müssen seitens der Stadt auch schnell umfangreichere Sicherungskonzepte zum Schutz der Bad Godesberger Innenstadt entwickelt und umgesetzt werden.
Wie die mit namhaften Experten besetzte Informationsveranstaltung der Freien Demokraten am 14. Juli 2016 zu der Juni-Flut erbrachte, hängt es von vielen, kaum berechenbaren Faktoren ab, ob und wann die Bad Godesberger Innenstadt ein weiteres Mal von einer solchen Flut getroffen wird.
Was die Veranstaltung auch zu Tage förderte: Die damals gültige Hochwasserkarte der Bezirksregierung war nur begrenzt tauglich, da die tatsächliche Überschwemmung anders verlief, als dies Rechenmodelle zuvor abgebildet hatten. „Sicher ist es ein erster Schritt, die Bevölkerung stärker zu sensibilisieren,“ so der FDP Ortsvorsitzende Wolfgang Heedt „jedoch wird die Stadt nicht darum herum kommen, sich, was den Godesberger Bach betrifft, Gedanken über bauliche Schutzmaßnahmen zu machen. Dazu gehören z.B. anders dimensionierte Brückenbauwerke.“
Hintergrund für diese Forderung sind Tiefgaragen und die in Kellern liegende Produktions- und Lagerräume in der Bad Godesberger Innenstadt. „Diesmal sind wir noch im Hinblick auf Menschenleben mit einem blauen Auge davongekommen,“ so der Bezirksverordnete Ulli Hauschild, „jedoch sind in den Tiefgaragen und Kellerräumen Menschenleben latent in Gefahr, insbesondere, wenn das Wasser mit hoher Geschwindigkeit im Schwall in die Innenstadt schießt.“
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sicherung der Bad Godesberger Innenstadt als Einkaufszone. „Der lange Ausfall der Fronhofer Galleria als Frequenzbringer wird von allen Einzelhändlern in der Stadt beklagt,“ so Heedt, „sollte sich das Ereignis weiderholen und der Eigentümer der Galleria aufgeben, dann wird es in der Innenstadt zappenduster.“ Die Freien Demokraten fordern daher, dass sich die Stadtverwaltung zügig Gedanken über ein Frühwarnsystem macht, um die betroffenen Bürger, Gewerbetreibenden und Immobilieneigentümer rechtzeitiger zu informieren. Zusätzlich und parallel soll ein bauliches Schutzkonzept für die Bad Godesberger Alt- und Innenstadt entwickelt und realisiert werden, welches den Schwall des Godesberger Bachs noch vor den Toren der Stadt zurückhält und reguliert.
Antrag für ein integriertes Schutzkonzept am Godesberger Bach
(31.08.2016) Die Veranstaltung der Bad Godesberger Freidemokraten vom 14. Juli 2016 hat gezeigt, dass die Einrichtung eines Frühwarnsystems möglich ist und dass den betroffenen Bürgern schon eine kurze Vorwarnzeit erheblich geholfen hätte, die Schäden zu minimieren. Darüber hinaus hat sich bei der Sturzflut vom 14. Juni 2016 gezeigt, dass bestimmte Grundstücke der Godesberger Innenstadt durch Überschwemmungen besonders gefährdet sind. Die starken mit einer Sturzflut verbundenen Regenfälle auf dem Gebiet der Gemeinde Wachtberg, die sowohl in Mehlem auch in der Innenstadt von Bad Godesberg zu erheblichen Schäden geführt haben, hatten die FDP Bad Godesberg zu einer Expertenrunde veranlasst, um namhafte Fachleute aus Universität und einschlägigen Institutionen die Ereignisse in Bad Godesberg und deren Wiederkehr-Wahrscheinlichkeit bewerten zu lassen und Gegenmaßnahmen aufzuzeigen.
Daniel Koch von der Stadt Bonn teilte mit, dass die Bezirksregierung Köln für verschiedene Bäche der Region, darunter auch für den Godesberger und den Mehlemer Bach, Überschwemmungsgebiete für ein 100-jähriges Hochwasser ermittelt und durch ordnungsbehördliche Verordnung festgesetzt habe; diese Gebiete seien auf Karten der Internetpräsenz der Stadt Bonn dargestellt. Es zeigte sich, dass dies den anwesenden, zum Teil durch dieses Ereignis erheblich geschädigten Bewohnern und Geschäftsleuten aus dem Gebiet Beethovenallee, deren Grundstücke in diesen Karten als Überschwemmungsgebiete markiert sind, nicht bekannt war. Darüber hinaus waren bei der jetzigen Sturzflut auch Grundstücke betroffen, die nicht in den Karten als Überschwemmungsgebiet markiert sind.
Es wurde außerdem deutlich, dass es sich am 14. Juni 2016 um ein extremes Wetterereignis mit einer ungünstigen Lage der Gewitterzelle gehandelt hat, für dessen geringe Wiederkehrwahrscheinlichkeit aus ökonomischen Gründen keine Kanalisation ausgelegt werden kann und die vorhandenen Bachprofile nicht groß genug sind, um solch eine Sturzflut komplett schadensfrei ableiten zu können. Die Veranstaltung hatte allerings auch aufgezeigt, dass die Wiederkehr derartiger Extremwetterlagen aufgrund des Klimawandels voraussichtlich immer wahrscheinlicher wird.
Die Vortragenden hatten außerdem dargelegt, dass sehr wohl auch bei diesen Sturzfluten – wenn auch nicht so frühzeitig wie bei normalen Flusshochwassern – die Möglichkeit der Frühwarnung besteht, wenn in den Niederschlagsgebieten, die für die Zuflüsse der betroffenen Bäche relevant sind, Daten aus Regenmessern und eventuell sogar noch Radardaten zur Verfügung stehen und diese zentral und umgehend ausgewertet würden.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die enorme Bedeutung der Aufklärung und Beratung in Fragen des persönlichen Hochwasserschutzes für die Bewohner und Geschäftsleute in den gefährdeten Gebieten – gerade hierdurch ließen sich die persönlichen Schäden erheblich mindern. Außerdem beabsichtige die Stadt, den Hochwasserschutz im Bereich des Godesberger Baches grundsätzlich zu verbessern.
Aufgrund dieser wissenschaftlich objektiven Erklärungen hält es die FDP Bad Godesberg für dringend notwendig, dass die Bewohner und Geschäftsleute der gefährdeten Gebiete erfasst und bei entsprechender Wetterlage über ein noch zu installierendes zentrales Frühwarnsystem in geeigneter Weise, etwa über die Kombination von neuen Medien und individuell eingerichteten Telefonketten, gewarnt werden. Darüber hinaus scheint es uns geboten, dass sie besonders über die Möglichkeit des persönlichen Hochwasserschutzes beraten und bei der Aufstellung mobiler Schutzeinrichtungen, beispielsweise durch zentralgelagerte Sandsäcke, unterstützt werden. Durch solche Maßnahmen könnten die drohenden Schäden zwar nicht gänzlich verhindert, aber doch minimiert werden. Und auch die Gefahr für Leib und Leben ließe sich so reduzieren.
Junifluten 2016: Schwamm drüber oder welche Lehren ziehen wir?
(14.07.2016) Ziel unseres pragmatischen und lösungsorientierten Politikverständnisses ist es, betroffenen und interessierten Menschen möglichst viel Information zukommen zu lassen, über das, was geschehen ist. Wenn man sich allein die Zerstörung von fünf Brücken in Wachtberg anschaut, dann scheint es sich um ein außergewöhnliches Ereignis gehandelt zu haben, welches den Rahmen von Erfahrungswerten bei Planung und Sicherungskonzepten sprengte. Die Frage, die nun beschäftigt ist: War es wirklich außergewöhnlich oder müssen wir uns perspektivisch auf Grund klimatischer Veränderungen auf unterjährige oder jährliche Wiederholungen einstellen und welche zusätzlichen Schritte zum Schutz von Leib, Leben und Eigentum der Bevölkerung können ggf. noch unternommen werden?
Namhafte Experten referieren und beantworten Fragen:
– Prof. Dr. Clemens Simmer, Meteorologe, Universität Bonn
– Prof. Dr. Bernd Diekkrüger, Hydrologe, Universität Bonn
– Reinhard Vogt, ehem. Leiter der Stadtentwässerungsbetriebe Köln und bekannt als der “Hochwasserpabst”
– Daniel Koch, zuständig für Hochwasserschutz beim Tiefbauamt der Stadt Bonn
Datum, Zeit und Ort: 14. Juli 2016, 19 Uhr, Stadthalle Bad Godesberg