Als Dr. Otto Röpke nach seinem allzu frühen Tod am 27. März 1992 “seinem” Ortsverband Bonn-rechtsrheinisch, dem er 15 Jahre lang als Ortsvorsitzender gedient hatte, einen namhaften Betrag hinterließ, war die spontane Überlegung des Ortsvorstandes, diesen Betrag nicht für Wahlkämpfe zu verplempern, sondern etwas zu schaffen, das dem Wirken und Andenken von Dr. Otto Röpke gerecht wird.
Dem ist die Partei bereitwillig gefolgt und, nachdem noch weitere Beträge von Frau Dr. Röpke und anderen gespendet wurden, konnte am 27.11.1996 die erste Preisverleihung stattfinden. Von Anfang an war aufgrund des Wirkens von Dr. Otto Röpke die Zielsetzung des Preises klar: Mit ihm soll das ehrenamtliche Engagement von Bürgern oder Bürgervereinigungen gewürdigt werden, das Dr. Otto Röpke jahrelang vorexerziert hat.
1967 zog Dr. Otto Röpke mit seiner Familie nach Holzlar. Dort engagierte er sich bei der kommunalen Neugliederung als damals Parteiloser für den Anschluss Holzlars an Bonn. Er kandidierte 1969 für den ersten Bonner Rat als Unabhängiger in Holzlar und erhielt über 15% der Stimmen. Nach der Wahl trat er der FDP bei, half im Frühjahr 1970 bei der Gründung des Ortsverbandes Bonn-Beuel und wurde im gleichen Jahr dessen Vorsitzender; er blieb es 15 Jahre bis 1985.
Unter seiner Führung erholte sich die FDP in Beuel, die 1969 unter 5% lag, rasch. Bei der Kommunalwahl 1979 erreichte sie in Beuel knapp 11%, das beste Ergebnis von allen Stadtteilen. 1975 wurde Dr. Röpke zum ersten Mal in den Rat der Stadt Bonn gewählt, dem er bis 1989 angehörte. Der Rat der Stadt Bonn ehrte ihn wegen seiner kommunalpolitischen Verdienste mit dem Titel „Stadtältester“. Die Partei ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden.
Bei allem politischen Tun stand für Dr. Otto Röpke der Bürger im Mittelpunkt, den er informieren, dem er helfen, dessen berechtigte Anliegen und Wünsche er durch- und umsetzen wollte. Er suchte den ständigen Kontakt zum Bürger und informierte von sich aus die Bürger vorbildlich über alle Planungen und Bauvorhaben. Die Bürgerversammlungen von und mit Dr. Otto Röpke, als noch keine andere Partei daran dachte, insbesondere die Versammlungen zum Ausbau von Straßen, sind in die Beueler Kommunalpolitikgeschichte eingegangen.
Dr. Otto Röpke arbeitete jedoch nicht nur für seine Partei. Er engagierte sich im Vorstand des Bürgervereins Roleber-Gielgen. 1970 war er Mitbegründer der Telefonseelsorge Bonn und jahrelang deren Schatzmeister. Diesen Posten hatte er auch bei den Freiwilligen Helfern für psychisch Kranke und bei der Bürgergemeinschaft zum Schutze und zur Förderung der Siegaue inne.
Die bisherigen Preisträger des Dr.-Otto-Röpke-Preises:
27.11.1996 BGV Vilich-Müldorf
Vorsitzender Wilfried Hatzfeld
Laudator: Heinz Schätzer
30.01.1998 Heimatmuseum Beuel
Lt. Richard Wagner
Laudator: Helmut Borgböhmer
04.02.1999 Deutsch-Spanischer Elternverein Beuel
Vorsitzender Santos Rodriguez
Laudator: Heidemarie Lorenz
30.06.2002 Holzlarer Mühle e.V.
Vorsitzender Prof. Dr. Winfried Lenders
Laudator: Dr. Stefan Grüll MdL
20.06.2004 Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch e.V.
Vorsitzender Carl Jakob Bachem
Laudator: Heinz Schätzer
22.10.2006 Beueler Hospizverein
Vorsitzender Günter Pätz
Laudator: Dr. Guido Westerwelle
26.09.2010 Brigitte Habelt
Laudator: Joachim Stamp
02.06.2013 TelefonSeelsorge Bonn/Rhein-Sieg e.V.
Laudator: Alexander Graf Lambsdorff
27.10.2016 Junges Theater Bonn
Intendant: Moritz Seibert
Laudator: Dr. Joachim Stamp
09.11.2018 Freiwillige Feuerwehr Holzlar
Laudatorin: Franziska Müller-Rech